Heiner GesthĂźsen im FuPa-Interview: "Der Knobelbecher wurde immer geschwungen"

03.01.2021 - 11:19

FuPa startet am Niederrhein eine Interview-Serie mit Torjägern, katzenartigen Schnappern, verrückten Typen und bekannten Gesichtern der Fußball-Kreise. Nicht nur Spieler sind unserem Wunsch nach einem Interview nachgekommen, sondern auch Trainer, oder, wie im Fall von Heiner Gesthüsen, der Sportliche Leiter des SV Sonsbeck.

Bei welchem Verein hattest Du Deine schönste Zeit?

Heiner Gesthüsen: Beim SV Sonsbeck 1919.

Gibt es ein Spiel, das Du nie vergessen wirst?

Gesthüsen: Da gibt es viele. Zwei sind aber besonders in Erinnerung geblieben: Das Aufstiegsspiel in der Saison 2003/2004 gegen Sterkrade 06/07, welches wir mit 4:2 für uns entschieden und das „Wunder von Sonsbeck“ perfekt machten. Mit einem Team, welches hauptsächlich aus Spielern aus dem Ort bestand, schafften wir sensationell den Aufstieg in die Verbandsliga. Das zweite Spiel war weniger erfreulich. Ein Jahr nach dem Aufstieg führten wir beim direkten Konkurrenten Cronenberger SC bis zur 60. Minute mit 4:0. Am Ende stand es 4:4 und wir stiegen eine Woche später wieder in die Landesliga ab.
   
Die beste Mannschaftsparty, die Du je erlebt hast?

Gesthüsen: Die „eine“ beste Party gab es nicht. Wir haben früher nach jedem Spiel sonntags in der Vereinskneipe „Am Markt“ gezaubert. Ob Sieg oder Niederlage, der Knobelbecher wurde immer geschwungen. Speziell in den Aufstiegsjahren hatten die meisten von uns immer nur eine Vier-Tage-Woche.
   
Wer ist/war der beste Kicker, mit dem Du jemals zusammen gespielt hast und warum?

Gesthüsen: Ich hatte sehr viele gute Mitspieler, die auf ihre Art und Weise spezielle Fähigkeiten hatten. Marc Lemkens, der die weitesten Abschläge machen konnte. Georg Thüs, der im Jahr gefühlt acht Kopfballtore erzielte, aber auch genauso oft mit Platzwunden vom Platz ging. Marco van Bonn, der durch die Abwehrspieler durch mit dem Ball ins Tor rannte. Jörg Hahn, der immer alles reinwarf, aber kein Scheunentor traf oder „Zecke“ Köhler, der viele geniale Momente hatte, meistens aber an der Tischtennisplatte 😉
   
Was ist Deine größte Schwäche auf dem Fußballplatz?

Gesthüsen: Ich mochte keine tiefen Plätze, da hat der Muskel oft zu gemacht.
   
Was nervt Dich am Amateurfußball?

Gesthüsen: Es ist einfach zu viel Geld im Spiel. Viele Spieler sehen zuerst die Kohle, statt den sportlichen Reiz, die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten oder die Identifikation zum Verein. Das ist bei uns zum Glück etwas anders. Die Spieler, die zu uns kommen, wissen, wofür der SVS steht.
   
Das größte Feierbiest in Eurem Kader?

Gesthüsen: Feierbiester gab es zu meiner Zeit genug. Spontan fällt mir einer der drei Brüder ein, der sonntags meistens „oben ohne“ nach Hause ging. Die Oberteile konnte man am nächsten Tag in den Bäumen der Hauptstraße bewundern. Heute wird ein wenig anders gefeiert.
   
Wer zahlt bei Euch die meisten Strafen und warum?

Gesthüsen: Da muss ich passen. Aber wenn ich sehe, wie viele Bälle beim Torschusstraining über den Zaun fliegen, müsste die nächste Mannschaftsfahrt nach Haiti gehen.
   
Was ist Euer aktueller Trainer für ein Typ – eher Pep Guardiola, Werner Lorant oder Felix Magath? Oder ist er ganz anders?

Gesthüsen: Heinrich Losing ist Heinrich Losing, und das ist gut so, weil er perfekt zu unserem Verein passt. Neben seinem großen Fachwissen zeichnet ihn besonders aus, dass er es schafft, jeden Spieler besser zu machen. Die Entwicklung des Teams ist von Woche zu Woche zu beobachten. Zudem ist er menschlich einwandfrei, hat ein gutes Verhältnis zu den Spielern, ist emphatisch und legt trotzdem sehr viel Wert auf Disziplin. Vor allem aber hat er schnell gemerkt, wie der Verein SV Sonsbeck tickt und das kommt bei den Leuten gut an.
   
Welche ist die schönste und welche die schlechteste Sportanlage bei Euch im Kreis – gerne mit Begründung?

Gesthüsen: Ich denke, unsere Anlage gehört schon mit zu den besten Amateursportanlagen am Niederrhein. Speziell die Qualität und die Atmosphäre unseres Hauptplatzes ist berühmt berüchtigt. Die schlechteste Sportanlage im Kreis möchte ich nicht benennen, da soll sich jeder sein eignes Bild machen.
   
Zum Schluss: Nominiere bis zu drei Nachfolger (aus drei verschiedenen Vereinen) mit kurzen Begründungen (bitte Kontaktdaten beifügen). Welche Frage würdest Du ihnen stellen?

Gesthüsen: Manni Wranik (Trainer SV Schwafheim), war eines unserer Feierbiester, ist nur oft eingeschlafen. Frage: War der SVS beim Feiern zu stark oder Du zu schwach? Georg Mewes (sportl. Leiter Fichte Lintfort), war damals unser Aufstiegstrainer. Frage: Da Du beim Training ja immer die meisten Tore erzieltest, warum hast Du dich nie selbst eingewechselt? Marc Lemkens (Präsident SVS), war damals Mitspieler und Kapitän unseres Teams. Frage: Warum hast Du früher nicht gerne Kopfbälle gemacht? A) Tut weh B) Wegen der Frisur C) Kopfschmerzen vom Vortag.:

 

Quelle: www.fupa.net/niederrhein

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