Mit Jan-Paul Hahn und Felix Terlinden sind nun zwei wichtige Säulen des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck offiziell verabschiedet worden. Aufgrund des Saisonabbruchs wegen der Pandemie hatte sich das über ein Jahr hingezogen. Doch der Sportliche Leiter Heiner Gesthüsen wollte die beiden ehemaligen Leistungsträger nicht einfach so gehen lassen. „Gerne hätten wir Jan-Paul und Felix die ihnen gebührende Bühne gegeben. Beide gehörten über viele Jahre zu den prägenden Figuren des SV Sonsbeck. Sie haben die vielleicht erfolgreichste Zeit des Vereins in der Oberliga als Stammkräfte und Führungsfiguren miterlebt und mitbestimmt“, sagt Gesthüsen. Die Fans hätten an beiden neben ihren sportlichen Qualitäten vor allem die Identifikation mit dem Verein sehr geschätzt.
Nun fand die Verabschiedung in einem kleinen Rahmen statt. Dennoch: Über die vielen Jahre sind Verbindungen und Freundschaften entstanden, die weiterhin bestehen werden. „Das ist das Schöne an den beiden, aber auch am Fußball allgemein. Und deshalb wird es nach Corona ein genauso herzliches Wiedersehen geben“, ist sich Sonsbecks Sportlicher Leiter sehr sicher.
Hahn, der knapp elf Jahre für die Senioren spielte und in 268 Spielen vier Tore erzielte, kann mit seiner Jugendzeit sogar auf über 20 Jahre im Trikot des SV Sonsbeck zurückblicken. Er hatte sich im vergangenen Jahr aus beruflichen Gründen zu einem Tapetenwechsel entschieden und läuft nun für den TuS Xanten auf. „Es war nicht mehr möglich, viermal die Woche auf dem Platz zustehen. Im Winter 2019 durfte ich mein letztes Heimspiel spielen, wir konnten gewinnen und ich war glücklich. Danach kam die Pandemie und wir konnten am Ende leider nicht alle verabschieden“, sagt der 36-Jährige, der aber hinzufügt: „Es war immer etwas Besonderes, auf dem heiligen Rasen zu spielen. Ich war bei diesem Verein immer glücklich und es war gleichzeitig mein zu Hause.“
Eines seiner Highlights war sicherlich der 2:1-Erfolg beim KFC Uerdingen. „Vor 1784 Zuschauern und natürlich in dem Stadion, wo mein Vater früher regelmäßig gespielt hat, war schon sehr speziell.“ Ob der Defensivspezialist nach seiner aktiven Zeit auf die Trainerbank wechselt, bleibt noch offen. „Ich bin schon als Tennis-Trainer viel unterwegs. Als Kind war Tennis immer meine Lieblingssportart. Nach einer zehnjährigen Pause fing ich mit 23 wieder mit dem Fußball an und Horst Riege fragte mich 2011, ob ich Lust hätte, nochmal höher zu spielen. Dafür bin ich ihm dankbar.“ 2012 feierte er dann den Aufstieg in die Oberliga.
Dieses erfreuliche Ereignis sieht auch Felix Terlinden als einen seiner größten Erfolge mit dem SV Sonsbeck an. Der 29-Jährige kommt wettbewerbsübergreifend auf über 300 Spiele sowie knapp 100 Pflichtspieltreffer und ist damit Rekordtorschütze. Auf die Zeit unter Trainer Riege blickt Terlinden gerne zurück. „Er war mein Förderer. Ohne ihn wäre ich nicht der Spieler geworden, der ich jetzt bin. Ich hatte allerdings auch eine sehr schöne Zeit unter Heinrich Losing, die leider nicht so lange dauerte, aber das kann man manchmal leider nicht beeinflussen.“
Die Verabschiedung stimmte ihn nun noch einmal sentimental: „Am Anfang war es sehr schwer für mich, diesen Schritt zu gehen, da Sonsbeck schon so etwas ist wie meine zweite Heimat, aber am Ende des Tages war es das Richtige, nach der Verletzung zu sagen, ich gehe zurück zu meinen Wurzeln. Mittlerweile überwiegt die Freude auf das, was kommt und ich freue mich auf die Aufgabe in Veen. Denn die Borussia ist schließlich meine Heimat.“
Am SV Sonsbeck schätzte Terlinden immer das familiäre Umfeld. Deswegen spielte er auch insgesamt zwölf Jahre bei den Rot-Weißen. Auf eine genaue Rückkehr auf den Platz kann er sich noch nicht festlegen. „Ich geht mir gesundheitlich wieder gut. Je nachdem, wann die Saison wieder losgeht, hoffe ich, dass ich wieder einsteigen und gegen den Ball treten kann. Ich mache mir da aber keinen Stress mehr. Lieber eine Woche länger pausieren und dann komplett fit sein. Ich bin guter Dinge.“ Die schönsten Spiele für Terlinden im Sonsbecker Trikot waren das 1:2 im Niederrheinpokal-Achtelfinale gegen Rot-Weiß Essen (2011/2012) sowie der 2:1-Sieg durch zwei Terlinden-Tore gegen Rot-Weiß Oberhausen II (2010/2011).