Rahel Brömmel und ihr härtester Crosslauf - RP Bericht
Sonsbeck/Turin · Das Ziel, bei der Europameisterschaft eine Medaille mit der deutschen Mannschaft zu gewinnen, verpasste die 20-Jährige. Trotzdem genoss es die Sonsbecker Läuferin, in Turin dabei gewesen zu sein. Sie kam nach 22:57 Minuten ins Ziel.
Rang 53 bei 57 in Ziel gekommenen Teilnehmerinnen – das sportliche Abschneiden hört sich zunächst einmal danach an, als gäbe es Anlass, enttäuscht zu sein. Doch Rahel Brömmel sieht das nach ihrem Start bei der Cross-Europameisterschaft in Turin ganz anders. „Es war eine tolle Erfahrung. Und ich freue mich einfach, dass ich überhaupt dabei gewesen bin“, sagt die 20-Jährige, die im deutschen Nationaltrikot den U23-Wettbewerb bestritten hatte.
Im Anschluss an das Rennen durchs Gelände über sechs Kilometer stufte die Sonsbeckerin die Konkurrenz als „den bisher härtesten Crosslauf meines Lebens“ ein. „Es war bergig und sehr schlammig. Das war eine wirkliche Herausforderung“, ergänzte Rahel Brömmel, die bis zum Ende des Jahres noch für die LG Olympia Dortmund startet und dann wieder das Trikot ihres Heimatklubs SV Sonsbeck überstreifen wird. Sofern sie in Deutschland ist, denn bekanntlich zieht es sie ab dem 1. Januar in die USA, wo sie ein Sportwissenschaftsstudium beginnen möchte.
In Turin im Nordwesten Italiens musste nicht nur Rahel Brömmel, sondern die gesamte deutsche Mannschaft feststellen, dass die Konkurrenz bei dieser internationalen Meisterschaft einfach zu stark war. Deshalb reichte es am Ende auch nicht für die anvisierte Medaille in der Teamwertung, die sich die Sonsbeckerin insgeheim erhofft hatte. „Mit dem fünften Platz können wir aber auch zufrieden sein“, sagte die junge Frau, die am Montag wieder nach Frankfurt flog und von dort aus per Zug in ihre Heimatgemeinde reiste.
Mit ihrer in Turin gelaufenen Zeit von 22:57 Minuten war Rahel Brömmel durchaus einverstanden. „Ich weiß die Leistung auch unabhängig von der Platzierung einzuordnen. Vielleicht hätte ich etwas langsamer angehen können, aber eine großartige Taktik hatte ich mir ohnehin nicht zurechtgelegt. Es ging nur ums Durchkommen“, meinte die Sonsbeckerin, die zugab, dass sie speziell in der letzten Runde „ziemlich beißen“ musste.
Mit der Entscheidung in der U23-Konkurrenz hatte weder Rahel Brömmel noch eine ihrer Teamkolleginnen etwas zu tun. Den Sieg holte sich die Italienerin Nadia Battocletti, die in einer Zeit von 19:55 Minuten ihren EM-Titel verteidigte. Beste deutsche Starterin war Emma Heckel (Regensburg), die 1:36 Minuten hinter Battocletti als 25. ins Ziel kam.
Rahel Brömmel kann sich zwar durchaus vorstellen, erneut an Cross-Europameisterschaften teilzunehmen, wenn sie sich hierfür denn qualifiziert. Doch jetzt freut sie sich erst einmal auf die bevorstehende Hallensaison. Und auch die Deutsche U23-Meisterschaft, die im kommenden Jahr am 1. und 2. Juli in Göttingen stattfindet, hat Brömmel, dann wieder im Trikot der „Roten Teufel“, im Visier. Die Norm für die DM kann sie übrigens auch in den USA laufen. Denn die Vereinigten Staaten werden ja künftig ihre neue Wahlheimat sein.
InfoGold, Silber und Bronze für Deutschland
Frauen-Wertung Team-Gold ging nach Deutschland. Vier Läuferinnen platzierten sich in den Top 6. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) sicherte sich Einzelsilber, Bronze ging an Alina Reh (SCC Berlin). Die Norwegerin Karoline Grovdal lief mit vier Sekunden Vorsprung zum Titel.
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