Hinter Lukas Schwich liegt ein freudiges wie schmerzhaftes Herbst-Mehrkampf-Meeting. Der M13-Leichtathlet des SV Sonsbeck knackte im heimischen Willy-Lemkens-Sportpark im Weitsprung einen rund 30 alten Vereinsrekord, tags drauf zog er sich während der Regionsmeisterschaft auf der Stabhochsprung-Matte eine Bänderverletzung zu. Trainer Werner Riedel ärgerte sich genauso wie sein Schützling über den Fehltritt, sprach aber von einem gelungenen zweitägigen Wettkampf. Es kamen so viele Sportler wie noch nie nach Sonsbeck. Fast 200 Aktive wollten bei der 31. Auflage dabei sein.
Ein Herbst-Meeting mit vielen Rekorden - RP Bericht
„Es hat sich sogar bis nach Essen rumgesprochen, dass wir eine familäre Veranstaltung auf die Beine stellen. Und wir hatten wieder Glück mit dem Wetter. Mit der Teilnehmerzahl sind wir allerdings fast an unsere Grenzen gestoßen“, resümierte Riedel, der zugleich Abteilungsleiter ist. Er freute sich riesig, als Lukas Schwich 5,77 Meter weit gesprungen war. Mit diesem Satz in die Sandgrube sprang der 13-Jährige in die Rekordliste der „Roten Teufel“ und löste in seiner Altersklasse Christian Geiß ab. Der hatte Ende der 80er Jahre mal 5,50 Meter erzielt, wie Riedel mitteilte. Lukas gewann zudem den Block „Wurf“ mit 2675 Punkten. Der Yongster stand schon als Regionsmeister mit 2,60 Metern im Stabhochsprung fest, als er nach einem verunglückten Versuch bei der Landung wegknickte.
Herausragend war auch die Leistung der Sonsbecker B-Schülerinnen. Als Blockwettkampf-Mannschaft gewannen sie das Meeting mit 10.336 Punkten und steigerten sich zum dritten Mal in diesem Jahr. Merret Manten, Lilli Noack, Kyra Kluckow, Maxima Heekeren und Jolina Altenhövel stellten zudem allesamt persönliche Bestleistungen auf. Dafür bekamen sie von Riedel ein Sonderlob. So wie die W15/W14-Auswahl des gastgebenden Vereins, die auf 10.900 Punkte kam. Jule Weibel stach mit 2452 Zählern im Block Sprint/Sprung heraus – persönlicher Rekord. Riedel: „Obwohl Jule wieder den Hochsprung versemmelte.“ Anerkennung gab’s für die 5,16 Meter im Weitsprung.
Dem Sonsbecker Quintett gehörten noch Antonia Koschlik, Somee Gerhards, Lara Zweier und Jessica Terhorst an. Elena Aengeneyndt fehte wegen einer Oberschenkel-Verletzung. Und dann gab’s noch einen Abschied. Lea Halmans, die für viele der jüngeren Athleten im SV Sonsbeck ein Vorbild ist, bekam vom Hauptvorstand ein Blumenstrauß überreicht. Sie beginnt im Wintersemester ein Medizin-Studium in Saarbrücken. Halmans sprang nochmals 1,68 Meter hoch.
Riedel packte zwar die Wehmut, er schaute aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Der Trainer und Abteilungsleiter beschäftigt sich mit einer Idee. 2019, wenn der SVS hundert Jahre alt wird, möchte er mit seinem Vorstandsteam neben dem B-Schüler-Cup womöglich ein Sommer-Meeting für Stabhochspringer ausrichten. „Dann sollten auch Hochkaräter dabei sein, vielleicht aus Leverkusen.“
Quelle RP