Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in dieser Millionen-Metropole am Kaspischen Meer. Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans, hat Touristen viel zu bieten. Die 120 Jugendlichen aus Deutschland, die am Samstag von München dorthin fliegen, interessieren sich bestimmt auch für einige der kulturellen Höhepunkte, mehr aber noch für das eigene sportliche Abschneiden. Baku ist vom 21. bis 27. Juli Gastgeber des Europäischen Olympischen Jugend-Festivals. Und dem deutschen Kader gehören auch Rahel Brömmel (16 Jahre) vom SV Sonsbeck und Franziska Schuster (17) vom TuS Xanten an. Beide zählen zu den 24 Leichtathleten, die der nationale Olympische Sportbund nominiert hat.
Rahel Brömmel und Franziska Schuster bei der Jugend-Olympiade
Sonsbeck/Xanten Rahel Brömmel vom SV Sonsbeck und Franziska Schuster vom TuS Xanten werden in Baku beim Europäischen Olympischen Jugend-Festival an den Start gehen
„Es wäre schon schön, wenn wir die Zeit hätten, uns die Stadt anzuschauen. Sie soll sehr schön sein“, sagt „Franzi“, die im Adler-Trikot die 100m-Hürden laufen wird. Die Mehrkämpferin geht im Halbfinale am 25. Juli gegen 11.35 Uhr mitteleuropäischer Zeit an den Start. Obwohl sie alle Konkurrentinnen noch nicht kennt, ist die Xantenerin optimistisch gestimmt. Auf jeden Fall soll in Baku eine neue Bestzeit (13,52 Sekunden) her.
„Auf der Meldeliste stehe ich auf Platz sechs. Alle sind von den Zeiten her eng zusammen. Eine Medaille ist durchaus möglich.“ Das Finale findet am 27. Juli statt. Franziska wäre auch gerne bei der U20-EM in Schweden oder mit sehr guten Titelchancen bei der Jugend-DM in Ulm dabei gewesen. Doch überschneiden sich die Veranstaltungen. „Anfangs fand ich es schon ärgerlich. Doch mittlerweile freue ich mich auf meinen ersten internationalen Wettkampf in Baku.“
Freitagabend wird „Franzi“ von Düsseldorf aus in die bayrische Landeshauptstadt fliegen, mit in der Maschine Rahel Brömmel sitzen. Die Anreise nach München mussten sie mit Hilfe des Vereins selber organisieren und bezahlen. „So richtig nachzuvollziehen ist das nicht“, sagt René Niersmann, der Trainer der Sonsbecker Läuferin. Er wird hinterherfliegen, um seine Athletin vor Ort bei ihrem großen Auftritt über 3000 Meter am Dienstag gegen 19.30 Uhr zu unterstützen.
Rahel, auf die Niersmann auf Tipp ihres Sportlehrers Yves Reinders erst 2016 beim Xantener Citylauf aufmerksam wurde, sei gut drauf. Ihre Bestzeit über diese Distanz liegt bei 9:42,10 Minuten. Ein Rang in den Top 8 sei das Ziel. Auch die Sonsbeckerin kann ihre Chancen nur schwer einschätzen, weil Infos über die anderen Läuferinnen fehlen. Rahel hofft, dass die Temperaturen nicht so hoch sind und es auf den ersten 1000 Metern ein Bummel-Rennen ist. „Dann werden die Karten neu gemischt“, so Niersmann. Wegen ihrer Unterdistanz-Schnelligkeit wäre sie im Vorteil und ein Platz weiter vorne denkbar. Die 16-Jährige findet es „sehr bitter“, dass sie nicht bei der Jugend-DM mitmachen kann. Meinte aber: „Dafür steht mir ja ein anderes schönes Erlebnis bevor.“
4000 Sportler aus 48 Ländern
Link RP Bericht