Gellings ist der Dauerbrenner beim SVS II - Schumann kehrt dem Sportpark den Rücken

10.01.2020 - 00:09

Wer alle Spieler-Namen aus den 18 Vereinen der Bezirksliga auswendig lernen müsste, der hätte schon reichlich zu tun. Immerhin fast 450 Amateurfußballer haben die 18 teilnehmenden Clubs auf die Plätze zwischen Homberg und Kleve geschickt. Dabei gehören allerdings diejenigen Akteure, die keine einzige Sekunde während der bislang absolvierten 19 Spieltage verpasst haben, zu den Raritäten, die die Gruppe 4 zu bieten hat. Nur sechs Spieler, darunter vier Torhüter (der Veener Keeper Marcel Grewe ist auch dabei), haben das Kunststück geschafft, in allen 1710 Spielminuten nebst Nachspielzeiten auf dem Feld gestanden zu haben.

Einer der „Dauerbrenner“ der Bezirksliga ist Alexander Gellings, der diesen Spitzenwert im Dress des SV Sonsbeck II erzielt hat. „Das macht mich tatsächlich ein bisschen stolz“, erklärt der Verteidiger des Aufsteigers, der erstmals in seiner aktiven Zeit – immer im Dress der Rot-Weißen – ohne Fehlzeit blieb. „Ich hatte natürlich auch das Glück haben, dass ich diesmal von Verletzungen verschont geblieben bin“, fügt der 26-Jährige hinzu.

Verteidiger beim SV Sonsbeck: Alexander Gellings.
Alexander Gellings

Wenn Gellings auf alle Minuten zurückblickt, dann zeigt er sich mit dem Erreichten zufrieden. Als Liganeuling auf dem zwölften Platz, das kann sich für den SVS II doch durchaus sehen lassen. Zu den Abstiegsrängen sind es momentan fünf Punkte, auch das hätten Trainer Johannes Bothen und seine Mannschaft vor dem Saison-Start blind unterschrieben. Dabei waren die ersten Minuten der Spielzeit nicht unbedingt hoffnungsvoll gewesen. Sonsbecks Zweitvertretung startete mit vier Niederlagen, wovon die letzte mit dem satten 1:7 beim GSV Moers aber auch schon den Tiefpunkt des Jahres darstellen sollte. „Ein Spiel zum Vergessen, von Anfang bis Ende einfach nur schlecht“, mag sich Gellings garnicht an den desolaten Auftritt erinnern.

Immerhin, zum ersten und einzigen Mal auf den letzten Platz abgerutscht, läutete die Pleite die dringend nötige Kurskorrektur ein. „Vom Trainer gab es keine Moralpredigt“, berichtet Gellings von den Tagen nach dem Desaster. „Aber wir Spieler haben uns gesagt, dass wir einfach mehr tun müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.“ Bothen durfte sich freuen, sein Team legte sowohl im Training als auch in ihren sonntäglichen Auftritten mehr als nur eine Schippe oben drauf und steigerte endlich die Qualität. Eine Woche später gab’s mit dem 3:0 gegen Mitaufsteiger TSV Weeze den ersten Saison-Sieg. Kurz darauf folgte das gleiche Resultat gegen den SV Walbeck und das noch mehr Mut machende 4:0 beim FC Meerfeld.

Rückschläge blieben zwar nicht aus, doch spätestens mit dem 6:1-Heimerfolg gegen den VfB Homberg II am 13. Spieltag war klar, dass der SVS II in der Liga angekommen war. „Für uns hat in diesem Spiel alles gepasst, während der VfB natürlich auch einen ganz schwachen Tag erwischt hat“, stuft Gellings den höchsten Saisonsieg ein. Aber, so sagt er, „da war zu erkennen, das wir uns nach den unsicheren ersten Wochen über das Training eingespielt hatten und in der Lage waren, konstant aufzutreten.“ Sein Fazit: „Wir können mit der Entwicklung zufrieden sein.“

Vor allem, da in den letzten Spielen des Jahres auch noch die nötige Ernte eingefahren wurde. Bis Weihnachten blieb der Aufsteiger fünfmal unbezwungen, schickte dabei die Nachbarn aus Budberg und Veen geschlagen vom Platz und richtete sich zum Jahreswechsel auf dem zwölften Rang ein. Mit lediglich 31 Gegentreffern hatte die Defensive maßgeblichen Anteil am Aufschwung, bei den 31 selbst erzielten Toren war auch Gellings beteiligt. Viermal schritt der Innenverteidiger zur Tat und verwandelte sicher vier Strafstöße.

„Da habe ich eben die Verantwortung übernommen“, sagt er. „Am Ende aber ist egal, wer die Tore schießt, Hauptsache, das Resultat stimmt.“ Wobei, das hätte öfter noch besser ausfallen können. Trainer Bothen sprach mehr als einmal die mangelnde Effizienz seiner Angriffsreihe an. Chancen ja, Tore sprangen dabei zu wenige heraus – auch weil mit dem über Wochen verletzten Kapitän Jonas Gerritzen der „Anführer“ im Sturm vermisst wurde. „In der Zeit fehlte uns oft der Spieler, der vorne die Ansagen macht“, sagt auch Gellings.

Gerritzen wird in den kommenden Spielen bis zum Saisonfinale am 24. Mai ebenso wieder dabei sein wie Neuzugang Norman Kienapfel, der nach zweieinhalb Jahren im Dress des SV Budberg in der Winterpause zur SVS-“Reserve“ zurückgekehrt ist. „Seine Schnelligkeit und Torgefährlichkeit wird uns weiterbringen“, hofft Gellings auf mehr Schlagkraft im Team. Nicht mehr im Aufgebot steht derweil Marvin Schumann. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der vor der Saison aus Flüren kam, sich aber keinen Stammplatz sichern konnte, hat sich bereits wieder aus Sonsbeck verabschiedet.

Quelle: RP vom 10.01.2020

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