Timo Evertz entwickelt sich bei den Sonsbeckern zum Führungsspieler

20.04.2020 - 16:41

Timo Evertz verfolgt ein ehrgeiziges Ziel. Der Spieler des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck studiert im sechsten Semester Sportmanagement und -kommunikation an der Deutschen Sporthochschule Köln. Bald möchte er ein Praktikum bei einem Bundesligisten absolvieren, um in die große Welt des Fußballs reinzuschnuppern. „Danach wäre es natürlich schön, wenn ich bei einem Club aus den ersten drei Ligen arbeiten könnte“, sagt der 21-jährige Sonsbecker. Wenn es dann später mit einem Job bei einem Profiverein nicht klappen sollte, könnte es durchaus sein, dass er seinem Heimatverein treu bleibt.

Seit 18 Jahren schnürt Timo Evertz die Schuhe für den SV Sonsbeck. Wie für sein Vater Udo, der bis Februar 2018 als Jugend-Obmann tätig war, sei der SVS seine zweite Familie geworden. Für den Junior kam nie ein Vereinswechsel in Frage. „Trotz Angeboten in der Jugendzeit vom SV Straelen oder 1. FC Kleve war das nie eine Option. Wir hatten immer eine gute Mannschaft und waren meistens erfolgreich.“

Udo Evertz war Timos erster Trainer: „Er hat mich auch später immer begleitet, mir Rückendeckung und wertvolle Tipps gegeben. Aber auch Robin Schoofs war für mich in der A-Jugend und beim Wechsel in den Senioren-Bereich ein wichtiger Ansprechpartner.“

Schoofs, der Co-Trainer bei den A-Jugendlichen war und als eines der neuen Gesichter der ersten Senioren-Mannschaft gilt, nahm Timo Evertz an die Hand: „Er hat mir gezeigt, wie man sich als junger Spieler integriert.“ Und bei Axel Heep, ehemaliger A-Jugend-Coach, „habe ich sehr viel im taktischen Bereich gelernt.“

Ohnehin erinnert sich Timo Evertz gerne an die A-Jugend-Zeit zurück. Neben dem Pokalsieg 2017 holte das Team im Jahr 2016 die Meisterschaft. Mit einem Bein standen die Sonsbecker schon In der Niederrheinliga. Evertz hatte in der entscheidenden Qualifikationspartie für das umjubelte 3:2 in der Nachspielzeit gegen den FSV Duisburg gesorgt. Jedoch schlug der Konkurrent im direkten Gegenzug zurück, rettete sich in die Verlängerung und gewann im Elfmeterschießen.

Für den offensivstarken Evertz gehörte die bittere Niederlage zum Lernprozess. Im Folgejahr schoss er 30 Tore in der Leistungsklasse und trug noch fünf Treffer zum Pokalsieg bei. In der Meister-Saison 2018/19 war er mit Klaus Keisers der Top-Scorer (14 Tore/24 Vorlagen) für die zweite Senioren-Mannschaft und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Bezirksliga. Wegen seines Studiums und den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten spielte Evertz zu Beginn seiner Seniorenzeit zunächst in der „Zweiten“.

Aber für den Sonsbecker war das kein Problem. Im Gegenteil, er sah dies sogar als Vorteil in seiner Entwicklung: „Natürlich will ich immer so hoch wie möglich spielen. Aber ich bin auch Realist. Mit nur einmal Training pro Woche ist es in der Landesliga schwierig. In der zweiten Mannschaft bin ich sogar in gewisse Führungsaufgaben reingewachsen.“ Trotz seines Studiums entschied sich die Sportliche Leitung im Sommer 2019 dafür, Evertz komplett in den Landesliga-Kader aufzunehmen. Trainer Heinrich Losing war ein großer Fürsprecher: „Timo ist ein unheimlich guter Teamplayer, der auf den Außenbahnen alles spielen kann. Seine größte Stärke ist die Schnelligkeit.“

Zu Evertz’ sportlichen Highlights gehörte im vergangenen Sommer das Jubiläumsspiel gegen Fortuna Düsseldorf. „Da durfte ich gegen Kaan Ayan spielen. Ihn habe ich schon als kleiner Junge im Stadion auf Schalke bewundert“, sagt der 21-Jährige, der in einer königsblauen Familie aufwuchs. „Mein Vater hat sogar eine große Schalke-Fahne im Garten hängen. Da kam für mich kein anderer Verein in Frage.“

Ob und wann sein Weg beim SVS endet, entscheidet allein der Beruf, so Evertz. „Wenn ich in der Nähe arbeite, werde ich weiter spielen – egal in welcher Mannschaft. Wenn ich es zeitlich schaffen würde, könnte ich mir sogar eine Trainertätigkeit im Jugendbereich vorstellen.“

Quelle: RP vom 20.04.2020

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