SVS-Kapitän Tim Weichelt sieht den SV Sonsbeck für die neue Saison gut aufgestellt

29.04.2020 - 15:16

Tim Weichelt ist beim Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck der älteste Spieler, Führungsfigur und Kapitän. Sein Wort hat Gewicht. Der Torwart äußert sich zum Kader der neuen Saison und zu seiner eigenen Laufbahn. Der 32-jährige Kapitän des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck spricht über die neue Saison und seine Zukunft. Außerdem erklärt er, welche Rolle er innerhalb der Mannschaft einnimmt.

28103284-F01C-46A6-8C65-121F78B19B24Tim Weichelt fühlt sich beim SV Sonsbeck sehr wohl und kann sich gut vorstellen, noch einige Spielzeiten zu bleiben – sofern es der Klub möchte.


Die Saison ruht weiterhin. Wie vertreiben Sie sich die Zeit?

Tim Weichelt: Ich bin vor fast vier Monaten Vater geworden. Dementsprechend wird es zu Hause nicht langweilig. Hinzu kommt, dass wir natürlich einen Trainingsplan mit an die Hand bekommen haben.

Gehen Sie von einer Fortführung der Saison aus oder rechnen Sie mit dem vorzeitigen Ende?

Weichelt: Ich denke, dass sich die Anzeichen dahingehend verdichten, dass eine Fortführung der Saison weder zielführend noch von den Vereinen und Spielern gewünscht ist. Daher gehe ich davon aus, dass wir bald die Information erhalten, dass die Saison nicht fortgeführt wird. Spannend ist allerdings, wie die Auf- und Abstiegsregeln aussehen werden.

In dieser Saison war das Sonsbecker Aufgebot zu klein. Sehen Sie den Kader für die kommende Spielzeit besser und breiter aufgestellt?

Weichelt: Da unser Kader zum großen Teil zusammenbleibt und darüber hinaus schon einige Verstärkungen verpflichtet wurden, gehe ich davon aus, dass wir für die neue Saison besser aufgestellt sind.

Mit 32 Jahren sind Sie mit Abstand der älteste Spieler im Sonsbecker Aufgebot. Wie ist es, der Papa der Mannschaft zu sein?

Weichelt: Ehrlich gesagt, ging der Verjüngungsprozess in unserem Team jetzt sehr schnell vonstatten. Lange Zeit habe ich mich als noch gar nicht so alt gefühlt. Bis zu seinem Wechsel war Jan-Paul Hahn noch der Opa. Da der Verein nun vermehrt auf junge Talente setzt, ist der Altersunterschied größer geworden. Da merkt man natürlich schnell, dass man bei vielen Dingen – gerade neben dem Platz – nicht mehr der Jüngste ist.

Hätten Sie sich bei den Neuzugängen noch einen Routinier gewünscht?

Weichelt: Ich denke, dass uns auf dem Platz jemand guttun würde, der das Spiel lenkt. Also jemand, der viel spricht, ordnet und in entscheidenden Spielphasen das Kommando auf dem Platz übernimmt. Das kann ich aus dem Tor heraus nicht leisten. Klar würde es uns weiterhelfen, wenn wir einen erfahren zentralen Spieler hätten. Andersherum sind unsere jungen zentralen Spieler Luca Terfloth und Jannis Pütz nun auch schon mit einigen Jahren Landesliga-Erfahrung ausgestattet.

Seit 2016 spielen Sie beim SV Sonsbeck. Können Sie sich vorstellen, bis zum Karriereende das rot-weiße Trikot zu tragen?

Weichelt: Klar. Der SVS ist ein toller Verein mit großartigen Leuten, die mit viel Herz im Hintergrund arbeiten. Natürlich sollte auch zukünftig die sportliche Perspektive sowie die zeitliche Vereinbarkeit mit meinem Privatleben passen. Wenn der Verein möchte und meine Knochen noch ein paar Jahre halten, würde ich gerne noch ein paar Jahre spielen.

Wie sind die weiteren sportlichen Ziele?

Weichelt: Ich hoffe, dass wir uns fußballerisch weiterentwickeln und die Jungs die Inhalte, die der Trainer Woche für Woche im Training vermittelt, aufnehmen und umsetzen.

Sie haben unter anderem auch für den MSV Duisburg, KFC Uerdingen und die SV Hönnepel-Niedermörmter gespielt und dabei auch große Erfolge gefeiert. Was war denn das schönste Erlebnis?

Weichelt: Die Oberliga-Meisterschaft mit der SV Hönnepel-Niedermörmter. Die war schon speziell. Niemand hatte uns auf dem Zettel. Für mich persönlich war der Aufstieg im Jahr 2011 mit dem KFC in die damalige NRW-Liga auch toll. Ich bin damals als klare Nummer zwei dazugekommen, bekam aber schon nach zehn Spieltagen das Vertrauen des Trainers und habe die Saison als Stammkeeper beendet.

Beim MSV Duisburg waren Sie in der Saison 2008/29 sogar Teil des Zweitliga-Kaders. Wie war es denn so, mit Profi-Fußballern wie Sandro Wagner, Simon Terodde oder Tobias Willi zu spielen?

Weichelt: Es hat sich gar nicht so speziell angefühlt. Ich hatte das Glück, über mehrere Jahre regelmäßig mit Tom Starke trainieren zu dürfen. Der Höhepunkt war mit Sicherheit, dass mich Peter Neururer am letzten Spieltag mit in den Kader genommen hat. Wenn man schaut, welche Karrieren Simon Terodde oder Sandro Wagner noch gemacht haben, ist das schon verrückt.

In den Medien wird derzeit über die Vertragsverlängerung von Manuel Neuer diskutiert. Sollte ein Torhüter 20 Millionen Euro im Jahr verdienen?

Weichelt: Grundsätzlich denke ich, dass kein Spieler so viel Geld verdienen sollte. Wenn ein Manuel Neuer bei der heutigen Marktlage 25 Jahre alt wäre, wäre seine Forderung wahrscheinlich nicht ganz so utopisch. Allerdings weiß man ja auch gar nicht, ob er oder sein Berater wirklich diese Summe aufgerufen haben. Ich denke aber, dass ein Torwart mit seinem Spielstil mindestens genauso wichtig für die Spielkultur einer Mannschaft sein kann wie ein Mittelfeldakteur oder Stürmer. Warum soll er dann weniger verdienen?

Quelle: RP vom 29.04.2020

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