Ein Polizist soll Sonsbeck's Angriffe gefährlicher machen
Jamie Darren van de Loo. Ein Name, den man in Sonsbeck in der kommenden Spielzeit häufiger hören wird. Denn der 21-Jährige wechselt vom Oberligisten TSV Meerbusch zum Sonsbecker Landesligisten, wo man sich viele Tore vom Neuzugang erhofft.
In Meerbusch hat der gebürtige Wallacher derweil drei schöne und erfolgreiche Jahre verbracht. In der Saison 2017/2018 schoss er für die U19 des TSV 17 Treffer in elf Partien und war sogar am Aufstieg der ersten Mannschaft von der Landesliga in die Oberliga beteiligt – in zehn Spielen war der A-Jugendliche siebenmal erfolgreich. Van de Loo fühlt sich auf der Mittelstürmerposition wohl und hat in den vergangenen drei Spielzeiten in 18 Landesliga- (elf Tore) und 24 Oberligaspielen (zwei) insgesamt 13 Treffer für den TSV erzielt.
In der Jugend startete van de Loo mit sechs Jahren bei seinem Heimatverein TuS Borth. Nach nur einem Jahr ging es weiter zum SV Budberg, wo er mit Meisterschaft und Pokalsieg erste Erfolge feierte. Sein Talent wurde früh entdeckt, sodass schnell der Ruf des MSV Duisburg lockte. Im Nachwuchsleistungszentrum der Zebras spielte er ab der U11. Nach drei lehrreichen Jahren folgte aber ein ganz bitterer Moment. In einem Perspektivgespräch wurde ihm mitgeteilt, dass er den Sprung in die U14 verpasst habe. „Es wurde mir deutlich gesagt, dass ich nicht gut genug sei. Ich war so enttäuscht, dass ich kein Fußball mehr spielen wollte und die Saison vorzeitig beendete. Aber nach einem Monat ohne den Ball überredeten mich Freunde und Verantwortliche vom VfB Homberg, wieder anzufangen. Nach zwei Probetrainings in Homberg hatte ich wieder Blut geleckt“, so van de Loo, der über die weiteren Stationen SuS Dinslaken und Bayer Uerdingen zum TSV Meerbusch kam.
Horst Riege, Teammanager beim TSV und Ex-Trainer des SV Sonsbeck, findet nur lobende Worte: „Jamie ist ein sehr talentierter Mittelstürmer, der bei uns auch schon in der Oberliga bewiesen hat, was er kann. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Polizist hätte er es für die kommende Saison bei uns schwer gehabt, deshalb ist der Wechsel gut. Er kann in Sonsbeck weiter spielen und bekommt Spielpraxis bekommt.“ Sein neuer Trainer Heinrich Losing freut sich derweil über mehr Gefahr in der Offensive: „Jamie ist ein Stürmer, der trotz seines jungen Alters einen sehr guten Torabschluss hat und genau weiß, wo das Tor steht. Er hat dazu auch noch eine gute Grundschnelligkeit sowie eine starke Technik.“ Daher erhoffe man sich einiges von dem 21-Jährigen, denn gerade im Abschluss haperte es beim SVS zuletzt. „Wir wollten nach einem persönlichen Gespräch ihn auch unbedingt haben, da er auch menschlich einen sehr guten Eindruck gemacht hat und optimal ins Team passt.“
Trotz Angeboten vom 1. FC Kleve, Germania Ratingen, Fichte Lintfort oder Viktoria Goch entschied sich van de Loo schließlich für die Rot-Weißen: „In Sonsbeck passt einfach das Gesamtkonzept. Hier ist ein tolles Umfeld sowie eine top Anlage. Die Mannschaft ist sehr jung und hat enormes Potential. Der Trainer weiß, wie man die jungen Spieler anpacken und entwickeln muss.“ Hinzu käme, dass er mit vielen Kumpels wie Max Werner, Sebastian Leurs, Jan-Luca Geurtz und auch Alexander Maas zusammen spielen könne. Van de Loo, der noch vier ältere Brüder hat, freut sich schon auf seine neue Aufgabe und möchte mit vielen Toren und guten Leistungen seine Mannschaft in die obere Tabellenhälfte führen. „Wir haben das Zeug, oben mitzuspielen“, so der ehrgeizige Mittelstürmer, der in der Jugend aber auch schon als Rechtsverteidiger, „Sechser“ oder auch „Zehner“ gespielt hat. „Ich bin flexibel Einsetzbar, habe meine Stärken aber ganz klar vorne drin. An meinem Körper und der Ausdauer muss ich noch arbeiten“, gibt er aber auch zu.
Zu seinen Förderern zählt er Tim Mattern (MSV Duisburg, U12) und Michael Nagorny (Bayer Uerdingen, U17). Sehr lehrreich sei aber auch seine Meerbuscher Zeit gewesen. „Schon als A-Jugendlicher wurde ich von Kapitän Semir Purisevic an die Hand genommen. Er hat mir alles gezeigt, viele Tipps gegeben und mich immer gepusht. Ohne ihn wäre ich nicht klar gekommen.“ Zudem seien Spieler wie Robert Fleßers, Dennis Dowidat und auch Sebastian van Santen im Kader gewesen, die schon in höheren Ligen aktiv waren und bei denen er sich jede Menge habe abschauen können. „Das war schon Extraklasse“; meint van de Loo, der glaubt, dass es aufgrund der Corona-Epidemie zum Saisonabbruch kommen wird.
Aktuell verbringt er die fußballfreie Zeit damit, für seine anstehenden Prüfungen zu lernen. „Ich freue mich aber auch auf die Rückkehr in den Alltag und darauf, dann endlich wieder auf dem Fußballplatz stehen zu können.“
Quelle: RP vom 05.05.2020